Ich weiß nicht, wie viele es geschafft haben, sich bei der online-Ausstellung wirklich zu registrieren und wie viele tatsächlich den Nerv hatten, sich durch FÜNFZEHN Entwürfe zu klicken.
Für die so genannte Zivilgesellschaft, die in einer Bürgerbeteiligung gefragt ist, war das wahrscheinlich eher eine Zumutung.
Ich frage mich, ob das Verfahren ABSICHTLICH so angelegt war, um möglichst viele Menschen abzuschrecken.
Ich jedenfalls hab mir mehrere Stunden ans Bein gebunden, um alle Entwürfe irgendwie zu kommentieren. Dem Ergebnis des (langwierigen und kostspieligen) Beteiligungsverfahrens vom vorigen Jahr entsprach kein einziger.
Am 3. März tagte die Projektgruppe zur Qualifizierung des Jahnsportparks mal wieder. Vertreter:innen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen haben erläutert, was genau mit dem Neubau des Cantianstadions gemeint ist: identitätsstiftende Merkmale sollen erhalten bleiben. Dies ist allerdings bisher noch völlig schwammig formuliert.
Warum der Affront der neu gewählten Sportsenatorin in ihrer Presseerklärung erfolgte, wurde nicht erklärt. Die anwesenden Sportfunktionäre waren auch „auf Krawall gebürstet“, nachdem sich die Stimmung zum Ende des Partizipationsverfahrens einigermaßen beruhigt hatte.
Der Auftakt zum Wettbewerbsverfahren erfolgt am 21.03. um 18 Uhr online:
Seit einiger Zeit schon berichten wir über den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark im Prenzlauer Berg, zum Beispiel unter der Überschrift Neubau, Umbau, Zweitbau.
Zu den Themen Neu- oder Zweitbau haben wir kürzlich eine kleine Umfrage in der Swinemünder Straße (die natürlich ein Fußweg ist, wie wir alle wissen) durchgeführt. Das waren unsere Fragen:
Bist du damit einverstanden,
dass das Cantianstadion abgerissen wird?
dass ein Stadion gebaut wird, das 3x so groß ist wie das jetzige?
dass dort (zusätzlich zu den Veranstaltungen in der Max-Schmeling-Halle und den zu erwartenden Bundesligaspielen) 10 Massenveranstaltungen pro Jahr stattfinden?
Und das war das Ergebnis:
Unsere vierte Frage lautete:
Wenn du entscheiden könntest, was würdest du dir wünschen für den Jahn-Sportpark?
Diese Wünsche führen wir einzeln auf:
Die Person, die mit allem einverstanden ist, wünscht sich: KEINE AUTOS, sondern Besucher, die ausschließlich mit dem ÖPNV anreisen
Eine Person, die nur mit Frage 3 einverstanden ist, wünscht sich: WEITERBETRIEB unter jetzigen (evtl. leicht modernisierten) Bedingungen
Eine weitere Person, die mit Frage 3 einverstanden ist, wünscht sich: ein PARKHAUS für die Besucher
Weitere Wünsche:
auf keinen Fall Abriss
Inklusion ja, aber behutsame Sanierung
so belassen und gut pflegen
offen für alle/ Nachtsportangebote für Jugendliche
Angebote für Anwohner*innen
da wir ein sportfreudiges Volk sind, wünsche ich mir, dass der Jahnsportpark saniert wird
Grünpark-Anlage
soll so bleiben + Schwimmbad
Sportpark für jung und alt
mehr Grünfläche, weniger Asphalt
Sportanlage für Kinder
dass es so bleibt
Sanierung + Inklusion
dass die bestehende Architektur erhalten wird und die bestehende Anlage umgenutzt wird (hier haben wir geraten, die Schrift war unleserlich)
Wir freuen uns über jede einzelne Antwort und werden alle Wünsche an die zuständigen Instanzen weitergeben. Wenn Sie auch abstimmen wollen, können Sie dies auf unserer Homepage unter:
Momentan findet ein Tauziehen um den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark statt. Wir haben darüber bereits mehrfach berichtet. Auf der einen Seite stehen mehrere Senatsverwaltungen sowie Vertreter*innen von Menschen mit Behinderung, auf der anderen eine Bürgerinitiative sowie mehrere Vereine, die hier wohnende Menschen repräsentieren. Organisiert und moderiert wird dieser Dialog (im Fachjargon heißt das Partizipationsverfahren) von einer Agentur namens die Raumplaner.
Bei so einem sportlichen Wettbewerb geht es natürlich hoch her. Zum Beispiel werfen einige Teilnehmende der „Gegenseite“ den Vertretern der Bürgerschaft vor, sie seien gegen Inklusion. Deshalb haben wir gezielt einige Menschen mit Behinderung, die hier im Brunnenviertel leben, zum Thema befragt. Und zwei von ihnen haben tatsächlich geantwortet.
Einer, der nicht namentlich genannt werden möchte, sagt zum Thema Neubau, Umbau oder Zweitbau:
„… eigentlich könnte es wegen mir so bleiben, wie es ist. Ich finde es jetzt sehr schön.“
Ein zweiter hat eine ausführliche Stellungnahme verfasst, die wir hier einfügen.
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